Cypriniden

  • Die Karpfenartigen (Cypriniformes) sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
  • Die Kiefer und andere Mundknochen sind zahnlos, Schlundknochen entwickelt, sichelförmig, mit ein bis drei Zahnreihen, Mund stark vorstülpbar, häufig mit Barteln.
  • Die Flossen sind gut entwickelt, sie haben keine Fettflosse.
  • Die Haut ist bei den meisten Arten beschuppt.
  • Die Kopf- und Kiemendeckel sind nackt. Alle vier Kiemendeckelknochen sind vorhanden.
  • Die Schwimmblase ist durch Einschnürungen in zwei oder drei Kammern geteilt aber ohne innere Wand.
  • Sehr großer Formenreichtum bei besonderer Umweltanpassung.

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Der Aland (Leuciscus idus) gehört zu den Weißfischen (Cypriniden). Er wird bis 10 Jahre alt, 60 cm lang und 2-3 kg schwer, maximal werden bis 70 cm Länge und 6 kg Masse erreicht.

Biotopansprüche und Lebensweise

Alande ernähren sich überwiegend von wirbellosen Organismen wie Insektenlarven, Muscheln und Schnecken. Große Exemplare nehmen auch kleine Fische auf. Der Aland besiedelt bevorzugt den Unterlauf von großen Fließgewässern, die sogenannte Bleiregion. Hier dringt er bis in die Stillwasserbereiche von Altwässern und durchflossenen Seen vor. Aber auch in Bächen, Gräben oder künstlichen Kanälen findet er noch geeignete Lebensbedingungen.

Der Amur (Ctenopharyngodon idellus), auch Grasfisch oder Graskarpfen genannt, hat einen langgestreckten, spindelförmigen, fast drehrunden Körper sowie große, dunkel umrandete und daher eine Netzzeichnung bildende Schuppen. Sie führen beim Graskarpfen im Jugendstadium zu einem äußeren Erscheinungsbild, das sehr dem Döbel ähnelt. Graskarpfen erreichen Längen von über 1 m sowie Massen von 50 kg.

Biotopansprüche und Lebensweise

In ihrem Heimatgebiet bewohnen Graskarpfen vornehmlich Flüsse und durchflossene Seen. Zur Laichzeit wandern sie in schnellfließende, kiesige Flussabschnitte und laichen dort bei Wassertemperaturen von mindestens 20°C ab. Einige Pflanzen unserer Gewässer werden nicht (z.B. See- und Teichrosen, Krebsschere, Hahnenfuß), andere sehr gern gefressen (v.a. Laichkräuter). In Teichwirtschaften oder von Anglern ist jedoch auch die Aufnahme anderer Nahrungsbestandteile wie beispielsweise Getreide oder Kartoffeln beobachtet worden.

Barben (Barbus barbus) besitzen einen spindelförmigen Körper. Vier gut ausgeprägte Barteln, eine kurze Rückenflosse mit einem verstärkten und am Hinterrand gesägten 3. Hartstrahl, blass- bis rauchrote Flossen und fehlende dunkle Flecken auf den Bauchseiten unterscheiden sie im Jugendstadium von den ähnlich wirkenden Gründlingen und Wildkarpfen. Barben erreichen mittlere Köperlängen von 25-75 cm (max. 90-100 cm) sowie Massen von bis zu 15 kg und gehören so zu den größten in Mitteleuropa verbreiteten Weißfischarten.

Biotopansprüche und Lebensweise

Barben sind gesellig lebende Grundfische der fließenden Gewässer Mitteleuropas. Aufgrund ihrer spezifischen Lebensraumansprüche (sauberes und sauerstoffreiches Wasser, kiesig-sandige Untergründe, stärkere Strömung) besiedeln sie bevorzugt die Flussmittelläufe und stellen die Leitfischart dieser Fließgewässerregion dar. Tagsüber stehen sie in der Hauptströmung oder in der Deckung von Hindernissen, nachts gehen sie auf Nahrungssuche (v.a. Bodentiere, Laich, Kleinfische). Barben sind lokal beliebte Angelfische. Ihr Fleisch wird trotz Grätenreichtums und zeitweiser Ungenießbarkeit während der Laichzeit (führt beim Verzehr zu Durchfall und Erbrechen) regional geschätzt.

Der Bitterling (Rhodeus sericeus) ist eine 4 bis maximal 6 cm lange Kleinfischart. Die relativ große Rücken- und Afterflosse sind gegenständig und weit nach hinten versetzt.Körperseiten und Bauch tragen einen hellen Silberglanz, während der Rücken graugrün gefärbt ist.

Biotopansprüche und Lebensweise

Bitterlinge sind Allesfresser, die sowohl pflanzliche Nahrung als auch wirbellose Organismen aufnehmen. Sie leben gesellig in der pflanzenreichen Uferregion stehender und langsamfließender Gewässer. Für ihre Fortpflanzung zwischen April und Juli sind sie auf das Vorkommen von Großmuscheln angewiesen, mit denen sie eine Brutsymbiose eingehen.

Die Brasse (Abramis brama) auch Blei, lebt bodenorientiert und ernährt sich überwiegend von wirbellosen Tieren wie Chironomidenlarven und Schlammröhrenwürmern. An diese Ernährungsweise ist er durch sein unterständiges, vorstülpbares Maul und die hochrückige, seitlich abgeflachte Körperform, die ein exaktes Manövrieren in der Strömung ermöglicht, hervorragend angepasst. Die Färbung reicht von silbergrau bis bronzefarben. Bleie können bis zu 15 Jahren alt werden und dabei Längen von bis zu 60 cm und Massen bis 4 kg erreichen.

Biotopansprüche und Lebensweise

Der euryöke Blei ist die Leitfischart des Unterlaufs größerer Fließgewässer (Bleiregion). Er lebt in Schwärmen und bevorzugt nährstoffreiche, langsam fließende oder stehende Gewässer mit schlammigem Grund. Aber auch in hartgründigen Seen mit geringer Trophie ist er zu finden. Besonders in flachen und nährstoffreichen Seen Norddeutschlands führt das enorme Vermehrungspotential des Bleis zu Massenentwicklungen, die dann oftmals mit stagnierendem Individualwachstum verbunden sind.

Der Gründling (Gobio gobio) besitzt einen gestreckten, drehrunden Körper. In den Winkeln des unterständigen Maules sitzt je eine Bartel.Die Färbung reicht von olivgrün und braun auf der Oberseite bis hellgrau auf der Bauchseite. Charakteristische Merkmale für Gobio gobio sind die unregelmäßige Punktezeichnung seiner Flossen und die Länge der Bartfäden bis zum Beginn des Auges, die ihn von anderen Gründlingsarten unterscheiden. Gründlinge wachsen langsam und erreichen nur in Ausnahmefällen Längen von 20 cm.

Biotopansprüche und Lebensweise

Gründlinge sind in natürlichen und künstlichen Fließgewässern jeder Größe weit verbreitet, fehlen aber in der Regel in kleinen, weichgründigen Gräben. Sie bevorzugen rasch fließende Bereiche mit festem, vorzugsweise sandigem Grund, z.B. nahe kleiner Einläufe und Nebengewässer. Daneben sind eine Vielzahl von Stillwasservorkommen bekannt. Als bodenorientierte Schwarmfische ernähren sich Gründlinge von wirbellosen Bodentieren, wie z.B. Tubificiden. Die Geschlechtsreife erreichen Gründlinge im 2. bis 3. Lebensjahr.

Karauschen (Carassius carassius) fallen durch ihre goldgelbe, hochrückige, fast kreisrund und gedrungen wirkende Körperform auf.Häufig verfügen sie zusätzlich über einen schwarzen Punkt auf dem Schwanzstiel. Karauschen besitzen einen kleinen Kopf mit kleinem, endständigem Maul ohne Barteln. Die Schuppen sind auffallend groß. Karauschen sind meistens kleinwüchsig, verbuttet und selten länger als 20 cm. In gutwüchsigen Beständen können sie allerdings bis über 40 cm Körperlänge und mehr als 2 kg Masse erreichen.

Biotopansprüche und Lebensweise

Karauschen sind gegenüber anderen Fischarten relativ konkurrenzschwach. Sie bilden daher in artenreicheren Seen und Fließgewässern nur geringe Bestände. Hingegen ist die Karausche oft die einzige Fischart, die ausstickungsgefährdete, schlammige Kleingewässer und Tümpel besiedelt und in diesen dann auch in hohen Häufigkeiten angetroffen wird. Bei der Neu- oder Erstbesiedlung von Gewässern gehört die Karausche oft zu den Pionierarten. Bei hohen Bestandsdichten verbutten Karauschen sehr schnell, d.h. sie bleiben kleinwüchsig und pflanzen sich bereits bei Körperlängen von weniger als 10 cm fort. Hauptnahrung sind Insektenlarven, aber auch Pflanzenteile und -reste.

Lauben (Alburnus alburnus), auch Ukelei, sind silbrig glänzende, selten mehr als 20 cm lange Fische mit einem langgestreckten und seitlich abgeflachten Körper.Der Rücken ist graugrün bis blaugrau gefärbt, während die paarigen grauen Flossen zuweilen an ihrer Basis leicht orange schimmern. Das Maul ist oberständig. Die Schuppen sind groß und fallen bei Berührung leicht aus. Ukeleis haben eine durchgehende Seitenlinie und sind anhand dieses Merkmals von Moderlieschen (kurz hinter dem Kopf endende Seitenlinie) abzugrenzen.

Biotopansprüche und Lebensweise

Der Ukelei besiedelt als schwarmbildender und oberflächenorientierter Fisch die Freiwasserregion stehender und fließender Gewässer. Er ist sowohl im Hinblick auf die Strömung als auf das Laichsubstrat anpassungsfähig. Ukeleis ernähren sich von Zooplankton und Anflugnahrung und bilden ihrerseits den Hauptbeutefisch des Rapfens.

Das Moderlieschen (Leucaspius delineatus) wirkt insgesamt korpulenter als der ähnliche Ukelei, ist aber wie dieser gestreckt, schlank und silbrig glänzend.Der Rücken ist gelblichgrün – graublau gefärbt. Sicherstes Abgrenzungsmerkmal zum Ukelei ist die Seitenlinie. Diese ist beim Moderlieschen unvollständig entwickelt und verläuft nur über die ersten 7-12 Schuppen. Bei Berührung fallen die Schuppen leicht aus. Moderlieschen gehören zu den kleinwüchsigsten Fischen unserer Region und erreichen eine maximale Körperlänge von 10, meistens jedoch nur von 6-8 cm. Sie werden selten älter als 2 Jahre.

Biotopansprüche und Lebensweise

Das Moderlieschen ist ein Schwarmfisch stehender Gewässer. Auch wenn diese Fischart im Frühjahr häufig in rasch fließenden Gräben gefangen wird, bildet sie nur im Stillwasser große Bestände. An die Wasserqualität stellen Moderlieschen nur geringe Anforderungen. Sie sind auch noch in stark organisch belasteten Gewässern häufig. Moderlieschen halten sich meistens nahe der Wasseroberfläche auf und ernähren sich von Plankton und Anflugnahrung. In der Nahrungskette der Gewässer nehmen Moderlieschen als typische Erstbesiedler in neu entstandenen oder ausgestickten Gewässern sowie durch ihre Fähigkeit zu periodischen Massenentwicklungen eine wichtige Stellung als Nahrungsgrundlage für Raubfische ein.

Der Rapfen (Aspius aspius) ist ein silbrig glänzender Fisch mit einem langgestreckten seitlich abgeflachten Körper. Rücken und Flossen sind dunkel.Besonders bei jungen Exemplaren können die paarigen Flossen am Ansatz auch rötlich sein. Sein zahnloses Maul ist leicht oberständig und tief gespalten. Die Maulspalte reicht bis unter die Augen, was den Rapfen von allen anderen einheimischen Karpfenfischen unterscheidet. Rapfen werden bis 15 Jahre alt, 70-80 cm lang und bis 7 kg schwer.

Biotopansprüche und Lebensweise

Der Rapfen ist ein Fisch der Freiwasserregion großer Fließgewässer und ihrer seenartigen Erweiterungen. Er lebt oberflächenorientiert. Innerhalb der einheimischen Karpfenfische ist er der einzige Vertreter, der sich adult fast ausschließlich von Fischen ernährt. Seine Hauptbeute sind Ukeleis, wobei er aber auch andere kleine Wirbeltiere wie Frösche nicht verschmäht.

 

Das Rotauge (Rutilus rutilus), auch Plötze, ist ein silbrig glänzender Fisch mit spindelförmigem Körper und endständigem Maul.Die Flossenfärbung ist gewässerspezifisch und kann von leicht rötlich bis blutrot variieren. Sie besitzen eine rote Iris (Name!). Darin unterscheiden sie sich von den ähnlichen Rotfedern, deren Iris stets goldfarben schimmert. Darüber hinaus stehen bei der Plötze die Ansätze von Rücken- und Bauchflossen senkrecht übereinander, bei der Rotfeder beginnt die Rückenflosse deutlich hinter dem Ansatz der Bauchflossen. Während Rotaugen in den meisten Gewässern kaum eine Masse von 200 g erreichen, sind aus einigen Gegenden auch Einzelexemplare von über 40cm Körperlänge bzw. mehr als 1 kg Masse bekannt.

Biotopansprüche und Lebensweise

Das Rotauge ist eine schwarmbildende euryöke Massenfischart, die alle Gewässertypen besiedelt und in vielen Seen und Flüssen die häufigste Art bildet. Sie ist hinsichtlich der Strömung und des Laichsubstrates sehr anpassungsfähig und kann neben Wasserpflanzen auch andere Substrate zur Eiablage nutzen. Für viele Raubfische stellen Plötzen die wichtigste Beuteart dar.

Rotfedern (Scardinius erythrophthalmus) haben einen gedrungenen, relativ hochrückigen und seitlich abgeflachten Körper. Ihre Schuppen sind messingfarben, die Flossen intensiv rot. Weiteres Kennzeichen ist ihr stark oberständiges Maul.Von den ähnlichen Rotaugen sind Rotfedern vor allem durch eine goldgelbe Iris sowie einen weit hinter den Beginn der Bauchflossen verschobenen Ansatz der Rückenflosse zu unterscheiden. Rotfedern können Maximallängen bis 40 cm erreichen und sind dann über 1 kg schwer. Meistens bleiben sie aber kleiner und werden kaum 25 cm lang.

Biotopansprüche und Lebensweise

Die Rotfeder lebt oberflächenorientiert in Schwärmen und bevorzugt krautreiche Stillgewässer. Sie ist in mehrerer Hinsicht auf das Vorkommen von Unterwasserpflanzen angewiesen. Einerseits nutzt sie diese als Laichsubstrat und Deckung für die heranwachsende Brut. Andererseits ernährt sie sich von weichblättrigen Pflanzen und Aufwuchsalgen, nimmt aber auch Zooplankton, Insektenlarven und Anflug von der Wasseroberfläche auf. Rotfedern tolerieren sehr geringe Sauerstoffgehalte des Wassers, weshalb sie häufig in Vergesellschaftung mit Karauschen und Schleien kleine Tümpel, Weiher und Teiche besiedeln. Hier erreichen sie oftmals hohe Bestandsdichten und neigen beim Fehlen von Raubfischen zur Kleinwüchsigkeit.

Die Schleie (Tinca tinca) hat einen gestreckten, seitlich kaum abgeflachten Körper. Ihre kleinen, länglichen Schuppen sind tief in der auffallend schleimigen Haut verborgen.Sie ist goldgrün bis gelbbraun gefärbt, manche Exemplare zeigen einen starken Messingglanz. In den Mundwinkeln sitzt je ein kleiner Bartfaden. Schleien können etwa 15-20 Jahre alt, bis 60 cm lang und 3 kg schwer werden. In Kleingewässern mit einseitigen Lebensbedingungen und daher weitgehend fehlenden Raubfischbeständen neigen Schleien zur Verbuttung (Zwergwuchs durch hohe Bestandsdichten ohne entsprechendes Nahrungsangebot).

Biotopansprüche und Lebensweise

Die Schleie ist eine Bewohnerin stehender bis langsam fließender, krautreicher Gewässer mit schlammigem Bodengrund. Sie ernährt sich von Würmern und Schnecken, die sie vom Boden aufnimmt oder von Pflanzen abweidet. Die Schleie stellt relativ geringe Ansprüche an die Wasserqualität und toleriert auch noch geringe Sauerstoffgehalte. Sie gehört deshalb zusammen mit Rotfedern und Karauschen zur typischen Fischfauna schlammreicher, ausstickungsgefährdeter Kleingewässer.

Gestalt und Beschuppung sind beim Karpfen (Cyprinus carpio carpio) sehr variabel. Die vollständig beschuppte Form, oft auch fälschlicherweise als Wildform bezeichnet, ist relativ gestreckt bis hochrückig und oft nur wenig seitlich zusammengedrückt.

Daneben gibt es drei weitere hochrückige Zuchtformen: den Spiegelkarpfen mit wenigen, unregelmäßig verteilten Schuppen an den Flossenbasen und auf dem Schwanzstiel (häufigster Beschuppungstyp), den Zeilkarpfen mit je einer geschlossenen Schuppenreihe entlang der Seitenlinie und des Rückens sowie den nahezu unbeschuppten Nackt- oder Lederkarpfen. Karpfen können Körperlängen von über 80 cm und Massen über 20 kg erreichen. Ihr maximales Alter dürfte 25 Jahre kaum überschreiten.

Biotopansprüche und Lebensweise

Der Karpfen ist ein wärmeliebender, bodenorientiert lebender Bewohner stehender und langsam fließender Gewässer. Als Allesfresser bevorzugt er weichgründiges Bodensubstrat, das er bei der Nahrungssuche mit seinem Rüsselmaul durchwühlt. Dabei können Karpfen den Gewässerboden besonders tief (bis 15 cm) und effektiv durcharbeiten. Deshalb leisten sie bei hohen Bestandsdichten durch Sedimentaufwirbelungen (Freisetzung im Boden gebundener Nährstoffe) und das Auswühlen von Wasserpflanzen einen wesentlichen Beitrag zur Ichthyoeutrophierung (Fische als Verursacher von erhöhten Nährstoffkonzentrationen).

Gestalt und Beschuppung sind beim Karpfen (Cyprinus carpio carpio) sehr variabel. Die vollständig beschuppte Form, oft auch fälschlicherweise als Wildform bezeichnet, ist relativ gestreckt bis hochrückig und oft nur wenig seitlich zusammengedrückt. Daneben gibt es drei weitere hochrückige Zuchtformen: den Spiegelkarpfen mit wenigen, unregelmäßig verteilten Schuppen an den Flossenbasen und auf dem Schwanzstiel (häufigster Beschuppungstyp), den Zeilkarpfen mit je einer geschlossenen Schuppenreihe entlang der Seitenlinie und des Rückens sowie den nahezu unbeschuppten Nackt- oder Lederkarpfen. Karpfen können Körperlängen von über 80 cm und Massen über 20 kg erreichen. Ihr maximales Alter dürfte 25 Jahre kaum überschreiten.

Biotopansprüche und Lebensweise

Der Karpfen ist ein wärmeliebender, bodenorientiert lebender Bewohner stehender und langsam fließender Gewässer. Als Allesfresser bevorzugt er weichgründiges Bodensubstrat, das er bei der Nahrungssuche mit seinem Rüsselmaul durchwühlt. Dabei können Karpfen den Gewässerboden besonders tief (bis 15 cm) und effektiv durcharbeiten. Deshalb leisten sie bei hohen Bestandsdichten durch Sedimentaufwirbelungen (Freisetzung im Boden gebundener Nährstoffe) und das Auswühlen von Wasserpflanzen einen wesentlichen Beitrag zur Ichthyoeutrophierung (Fische als Verursacher von erhöhten Nährstoffkonzentrationen).

Die Wildform des Karpfens (Cyprinus carpio) war ursprünglich nur in den Flusssystemen des Schwarzen und Kaspischen Meeres beheimatet.Er hat einen kräftigen, walzenförmigen Körper und eine lange Rückenflosse, während die Afterflosse kurz ist. Um das Maul stehen vier fleischige Bartfäden. Seitlich ist er goldgelb bis braun, auf dem Rücken dunkler, am Bauch weißgelb. Paarige Flossen und Schwanzflosse sind gewöhnlich rötlich, die Rückenflosse ist graublau.

Biotopansprüche und Lebensweise

Der Wildkarpfen wächst wesentlich langsamer als seine Kulturformen, doch hängt das ebenfalls von der Temperatur und der Länge der Vegetationsperiode ab. Unter mitteleuropäischen Bedingungen erreicht er im vierten Lebensjahr etwa 35 cm Länge und ein Gewicht von einem Kilo, mit 15 Jahren wird er 60 cm lang und wiegt 4 kg. Er erreicht seine Geschlechtsreife mit 4-5 Jahren. Karpfen sind Schwarmfische, die den Winter an den tiefsten Stellen überdauern und in dieser Zeit keine Nahrung aufnehmen.